Bansen (Bęsia)

Ehemaliger Landkreis: Rößel – Heutiger Kreis (Powiat): Olsztyn

‍Vorderfassade

Aus dem 1389 gegründeten Dorf Bansen entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte trotz mehrfach wechselnder Besitzverhältnisse eines der größten Rittergüter Ermlands. Das Herrenhaus befindet sich  im Zentrum der großen, einstigen Gutsanlage zwischen dem Wirtschaftshof und der Parkanlage, welche sich hangabwärts bis zum Banser See (Jezioro Bęskie) zieht.

Zwischen 1720 und 1730 wurde das zweigeschossige Herrenhaus mit dem markanten barockem Mansardendach erbaut. Es bietet zusammen mit den zu Beginn des 19. Jahrhunderts errichteten zwei Anbauten an den Giebelseiten ein harmonisches Gesamtbild. Mittelrisalite mit Dreiecksgiebeln gliedern Front- und Gartenseite des mit einer gequaderten Fassade geschmückten Haupthauses. Eine breite Treppe führt von der Auffahrt zum Haupteingang. An der Gartenseite befindet sich ein großer überdachter Vorbau, der als Terrasse genutzt werden konnte.

Das sich im Privatbesitz befindliche Herrenhaus beginnt zu verfallen. Großflächige, durch eindringendes Wasser entstandene Mauerwerks- und Dachschäden sind sichtbar. Der Putz bröckelt. Die Originalfenster im Erdgeschoss sind notdürftig gesichert, im Ober- und Dachgeschoss bereits zum Teil am Auseinanderfallen.

Der Landschaftspark wurde einst von Johann Larass angelegt, einem im 19. Jahrhundert bekannten Landschaftsarchitekten, der in Ost- und Westpreußen für die Entwürfe und deren Ausführung von mehreren hundert Parks und Gärten verantwortlich zeichnete. Die mächtigen Eichen nahe des Hauses beeindrucken. Das Gelände um das Herrenhaus und dem Park sind stark verwildert. Der hochgiftige Riesen-Bärenklau breitet sich aus.

Der Wirtschaftshof mit seinen Gebäuden ist erhalten geblieben und wird genutzt. Unweit der Gutsanlage steht eine Holländerwindmühle, deren unterer Teil mit Ziegeln gemauert ist. Während die Flügel verschwunden sind, thront die Wetterfahne von 1810 hoch oben auf dem Dach. Zeigte sich die Mühle 2019 noch im traurigen Zustand des Verfalls, erstrahlt sie mit Hilfe der neuen Holzschindeln im neuen Glanz. (Stand 8/2020)


Letzter Besitzer vor 1945: Georg Graf von Brühl


11 km nördlich von Bischofsburg (Biskupiec)

18 km südwestlich von Rößel (Reszel)

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