Galitten (Gajlity)

Ehemaliger Landkreis: Heilsberg – Heutiger Kreis (Powiat): Lidzbark

‍Vorderfassade

Das am Westufer des Blankensees (Blanki) gelegene einstige Rittergut Galitten, findet im 14. Jahrhundert erstmals Erwähnung. Im Laufe der Zeit wechselten mehrmals die Eigentümer, zu denen auch adlige Familien gehörten. Mit dem Besitzer Langenstraßen, der das Gut ab Mitte des 19. Jahrhunderts bewirtschaftete und Mitbegründer der Ostpreußischen Holländer Herdbuch-Gesellschaft e.V. war, lag der Schwerpunkt des Betriebes auf der Zucht holländischer Rinderrassen und der Milchproduktion. Zum Gut gehörte deshalb auch eine Molkerei mit Dampfantrieb.

Von der Gutsanlage blieben nur das ehemalige Gutshaus, ein 1844 errichteter Fachwerk-Getreidespeicher mit Wohnbereich und der sich entlang des Seeufers erstreckende Park mit seinem alten Baumbestand erhalten. Vier große Linden stehen vor dem Haus anstelle der früheren Auffahrt.

Das um 1800 erbaute Gutshaus steht vom Park umgeben auf einer Anhöhe oberhalb des Sees. Es wurde auf rechteckigem Grundriss mit einem Natursteinsockel errichtet. Das Krüppelwalmdach des eingeschossigen Gebäudes ist mit Ziegeln gedeckt. Die verputzten Bänder, die die Fenster einrahmen, schmücken die sonst schlichte Fassade. Am südlichen Giebel befindet sich ein niedriger Anbau mit Satteldach. In der Mitte der Vorderfassade erhebt sich ein angedeuteter zweigeschossiger Risalit mit dem Haupteingang und einer kleinen Veranda mit Treppe. Von der Terrasse der Parkseite schweift der Blick am Park entlang hinunter zum See.

Die Anlage ist in Privatbesitz. Die Eigentümer renovierten das Gutshaus und den Speicher umfassend, der Park restauriert. Unter dem Namen „Dwór w Gajlitach“ werden zwei Ferienwohnungen im Gutshaus vermietet und Agrotourismus betrieben. Der Weg dorthin führt über die alte, teils noch mit Kopfstein gepflasterte und von alten Bäumen gesäumte Allee. (Stand 8/2020)


Letzter Besitzer vor 1945: Leo Perk


18 km östlich von Guttstadt (Dobre Miasto)

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