Groß Blaustein (Siniec)

Ehemaliger Landkreis: Rastenburg – Heutiger Kreis (Powiat): Kętrzyn

‍Vorderfassade

Bereits im 16. Jahrhundert gab es in der Nähe des Dorfes Groß Blaustein ein Rittergut gleichen Namens. Im Laufe der Zeit vergrößerte sich unter den mehrfach wechselnden Besitzern das Anwesen. Im Jahr 1913 umfasste es über 1100 Hektar Land. Zum Gut gehörte eine Ziegelei, die mit einer Schmalspurbahn erreichbar war. Ende der 1920er Jahre wurde der Besitz parzelliert. Der Käufer des Herrenhauses funktionierte dieses zum Gasthaus „Zur Deutschen Eiche“, einem Ausflugslokal mit Fremdenzimmern um. Auch die Ziegelei erhielt einen neuen Eigentümer.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde an einen Teil des bestehenden schlichten Herrenhauses ein großer Anbau errichtet, sodass sich die Wohnfläche erheblich erweiterte. Es entstand ein eingeschossiger Bau, der über einem rechteckigen Grundriss liegt und mit einem Krüppelwalmdach gedeckt war. Beide Längsseiten gliedern zweigeschossige Risalite mit Dreiecksgiebeln. Eine Treppe führte zum Haupteingang, darüber ruhte ein von vier Pfeilern getragener Balkon. Der Anbau an der südlichen Giebelseite ähnelt einem Wintergarten, von dem aus eine Treppe in den Park führte. Pilaster und Lisenen zierten die Fassaden.

Das bewohnte Herrenhaus, in dem ein Raum als Kulturklub eingerichtet ist, hat durch verschiedene Umbaumaßnahmen viel von seinem ursprünglichen Aussehen verloren. Ein Mansardengiebeldach deckt nun einen großen Teil des Hauses. Bei Fassadenarbeiten wurde neben den Pilastern und Lisenen auch der Balkon samt Pfeilern entfernt. Das Gebäude zeigt sich in gutem baulichen Zustand. Es erfolgte der Einbau von Sprossenfenstern aus Kunststoff, die Fassaden sind neu verputzt und erhielten größtenteils einen Farbanstrich. Vor dem Haus befindet sich noch die große Auffahrt.

Von der einstigen Gutsanlage sind wenige Wirtschaftsgebäude erhalten geblieben. An den Park erinnern nur der Teich und einzelne Bäume. (Stand 7/2018)

 

13 km nordöstlich von Rastenburg (Kętrzyn)


Letzter Besitzer vor 1945: Edwin Langenstrassen

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