Ehemaliger Landkreis: Heilsberg – Heutiger Kreis (Powiat): Lidzbark
Das im Jahre 1289 gegründete Gut Groß Elditten zählt zu den ältesten Landgüter Ermlands. Im 18. Jahrhundert gehörten eine Wassermühle und eine Windmühle zum Gut.
Das vom Gutspark umgebene klassizistische Herrenhaus mit hochangelegtem Keller stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und wurde auf einer Anhöhe errichtet. Die Längsseiten des eingeschossigen rechteckigen Gebäudes gliedern flache zweigeschossige Mittelrisalite mit Dreiecksgiebeln. Einfache Dekorelemente zieren die Fassade.
Das im Privatbesitz befindliche Herrenhaus ist stark sanierungsbedürftig. Das Dach wurde vor einiger Zeit mit alten Dachziegeln eingedeckt beziehungsweise ausgebessert, dies jedoch besonders an den Hausecken nicht fachgerecht. Am Mauerwerk offenbaren sich Wasserschäden, der Putz bröckelt großflächig von den Außenwänden. Kleine Bäume und Sträucher durchdringen mit ihren Wurzeln das Gemäuer. Nach dem Ausbau aller Außentüren und Fenstern erfolgt der Einbau weniger neuer Fenster, die restlichen Gebäudeöffnungen blieben ungesichert. Im Inneren erfolgten Abrissarbeiten.
Unweit des Herrenhauses steht mit der im 14. Jahrhundert errichteten gotischen Kirche „Sankt Martin“ die wahrscheinlich älteste erhaltene Backsteinkirche Ermlands. Auf dem Kirchfriedhof befindet sich ein interessanter gusseiserner Grabsteinobelisk, der an den im Jahre 1835 im Duell getöteten einzigen Sohn der damaligen Gutsbesitzerfamilie erinnert. Die alte Straße zum Herrenhaus, die zwischen Kirche und dem Wirtschaftshof liegt, führt an einer alten, mit einem schmiedeeisernen Zaun umgebenen Säulenkapelle vorbei. (Stand 8/2019)