Ehemaliger Landkreis: Preußisch Eylau – Heutiger Kreis (Powiat): Bartoszyce
Das ehemalige Gut Grünhöfchen, unweit des berühmten Storchendorfes Schewecken (Żywkowo) gelegen, befindet sich heute nicht einmal einen Kilometer von der Grenze zu Nordostpreußen entfernt. In die Geschichte ging das Gut und die Umgebung Grünhöfchens durch die Schlacht bei Preußisch Eylau am 8. Februar 1807 ein. Am Tag zuvor hielt sich Napoléon Bonaparte mit seiner Armee auf den Höhen in unmittelbarer Nähe auf und soll dort auch übernachtet haben.
Das kleine Gut fand erstmals im Jahr 1719 unter dem Namen „Grünhöffchen“ Erwähnung. Es gehörte zum Domänenvorwerk Preußisch Eylau, das Amtmann Heinrich Sigismund Valentini 1817 kaufte. Sein neuerworbenes Gut benannte er nach seiner Frau in Heinriettenhof (Henriettenhof) um. Das Gut Grünhöfchen diente Heinriettenhof als Vorwerk. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kaufte ein Herr Mulack das 95 Hektar große Gut. Er ließ den gesamten Gutshof neu anlegen. Neben dem Gutshaus entstanden der Wirtschaftshof mit Ställen und Scheunen. Ein Martin Zimmermann aus Königsberg erwarb das nun eigenständige Gut. Ihm kaufte später die Familie Hartmann das kleine Anwesen ab. 1922 gehörten zum Gut 48 Rinder, 22 Schweine, 10 Schafe und 18 Pferde. Rudolph Hartmann und Sohn Erich schufen mit ihrer Arbeit ein kleines „Mustergut“. Den Zweiten Weltkrieg überstand das Gut ohne Schäden.
Das um 1900 neu errichtete Gutshaus ist ein eingeschossiger Bau mit Drempel und dekorativ geschwungenen Giebelseiten. Die Frontfassade schmückt ein flach vorgezogener Mittelrisalit mit verziertem Giebel und einer von quadratischen Säulen gestützten Überdachung des Eingangsbereiches. Die Ecken des Gebäudes sind gequadert. Schlichte Architekturelemente schmücken die Fassade.
Einige der Wirtschaftsgebäude und Reste des ehemaligen, großen Parks sind erhalten geblieben.
Das Gutshaus ist bewohnt. (Stand 7/2017)
Letzter Besitzer vor 1945: Erich Hartmann
13 km nordöstlich von Landsberg (Górowo Iławeckie)
38 km nordwestlich von Bartenstein (Bartoszyce)