Klein Gordeyken (Gordejki Małe)

Das zu Beginn der 1890iger Jahre angelegte Einzelgehöft Abbau Gordeyken, dessen erster Besitzer Richard Quassowski war, ist vermutlich das ab Anfang des 20. Jahrhunderts Klein Gordeyken, von 1938 bis 1945 KLEINGORDEIKEN, benannte Gut. Ferdinand Marquardt, bis 1909 Eigentümer des 165 Hektar großen Anwesens, züchtete Rinder und Schweine. Im gleichen Jahr kaufte Franz Kowitz das sich kurzzeitig im Besitz der Kreditgesellschaft Marggrabowa befindliche Gut. Zu Kowitz Eigentum gehörte auch die Dampfziegelei Dullen. Das später 280 Hektar große Gut erbte sein Neffe Willy Kowitz, der wie sein Onkel Viehzucht betrieb.

Das eingeschossige Gutshaus ist ein zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf rechteckigem Grundriss errichteter und mit einem Krüppelwalmdach gedeckter Bau. Seitlich an der Vorderfassade versetzt befindet sich ein leicht vorspringender Risalit mit Dreiecksgiebel, den ein ebensolches Dach deckt. Den Haupteingang im Risalit flankieren Lisenen, auf denen ein abgestuftes Gesims mit einer Dachtraufe ruht. Ein Blendbogen rahmt die Eingangstür. Der Balkon an der südlichen Giebelseite ruht auf drei Rundsäulen. Jugendstilelemente schmücken die Balkonbrüstung und den Eingangsbereich. Gequaderte Lisenen betonen die Ecken des Risalits und des Hauses, Viertelkreisfenster den Südgiebel und den Risalitgiebel.

Die Gutsanlage entspricht der typischen Anordnung mit dem Gutshaus als Zentrum zwischen Park und Wirtschaftshof, den heute eine Straße vom Anwesen trennt. Im Park blieben viele alte Bäume verschiedenster Arten erhalten. Ebenso überstanden einige Wirtschaftsgebäude die Zeiten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf dem Gutsgelände ein staatlicher Landwirtschaftsbetrieb gegründet. Im einstigen Gutshaus entstanden Wohnungen für die Angestellten.

Das ehemalige Gutshaus wird gerade saniert und zeigt sich von außen in alter Schönheit. Es ist Privateigentum. (Stand 7/2023)

Letzter Besitzer vor 1945: Willy Kowitz

9 km nordwestlich von Treuburg (Olecko)