Ehemaliger Landkreis: Treuburg – Heutiger Kreis (Powiat): Olecko
1827 beginnt die Geschichte des einstigen Guts Könitzberg mit dem Kauf und der Zusammenlegung von Ländereien der Dörfer Jurken, Barannen und Diebauen. Der Name des großen Gehöfts, anfangs als Abbau Jurken bezeichnet, leitete sich vom ersten Besitzer Herrn Könitz ab. Leopold Geelhaar, Oberamtmann und Domänenpächter von Czychen, kaufte 1840 das Gut als Alterssitz. Könitzberg wurde jedoch zum Vorwerk von Czychen, nachdem Geelhaar 1848 durch Kauf zum Eigentümer der Domäne wurde. Seine Tochter Ida Wittig erbte mit dem Gut Czychen auch Könitzberg. Nach ihrem Tod 1905 gingen sämtliche Ländereien an eine Erbengemeinschaft. Ihre Enkelin Dr. Gertrud Middendorf übernahm im Jahre 1925 gemeinsam mit ihrem Mann Erich, Bergwerksdirektor und Generaldirektor der Deutschen Erdöl-Aktiengesellschaft Berlin-Schöneberg, das 270 Hektar große Vorwerk Könitzberg und baute dieses zu einem Mustergut aus. Es wurden unter anderem Pferde, Herdbuchvieh (Rinder) und Deutsches Edelschwein gezüchtet. Zu Ehren der Besitzerin erhielt Gut Könitzberg einen neuen Namen und hieß ab dem 5. April 1929 GERTRUDENHOF.
Das eingeschossige Gutshaus wurde Anfang des 20. Jahrhunderts im neobarocken Stil errichtet. Auf rechteckigem Grundriss errichtet trägt es ein hohes Mansardendach. Natursteine betonen den Sockelbereich und rahmen Fenster und Türen des verputzten Gebäudes. Eine kleine Treppe führt zum Haupteingang der Vorderfassade, an deren linker Hausecke ein polygonaler Erker mit Rundbogenfenstern steht. An der Nordseite befindet sich eine hölzerne Veranda.
Teilweise existiert der von der Familie Middendorf in den 1920iger Jahren angelegte Wirtschaftshof und Reste des alten Gutspark noch.
Das ehemalige Gutshaus zeigt sich in guten baulichem Zustand, das Umfeld liebevoll gestaltet. Das Gebäude ist bewohnt. (Stand 7/2023)
Letzter Besitzer vor 1945: Dr. Gertrud Middendorf
17 km nordwestlich von Treuburg (Olecko)