Lubainen (Lubajny)

Ehemaliger Landkreis: Osterode – Heutiger Kreis (Powiat): Ostróda

‍Blick vom Wirtschaftshof

Mit der Gründung eines Rittergutes im Jahre 1398 begann die Geschichte des einstigen Gutes Lubainen. Im Laufe der Jahrhunderte wechselten mehrfach die Besitzer. So befand sich das Anwesen Mitte des 18. Jahrhunderts in den Händen der Familie von Groeben. 1775 verkaufte ein Leutnant von Witten das Gut an Leutnant Karl Gustav von Brüsewitz. Seine Ehe blieb kinderlos, worauf er Gottfried Pezenburg, Landrichter in Hohenstein und Rechtsberater derer von Brüsewitz,  zu seinem Erben bestimmte. Ab Anfang des 19. Jahrhunderts bewirtschaftete die Familie Pezenburg das etwa 650 Hektar große Gut. Aus finanziellen Gründen musste Benno Pezenburg 1904 Lubainen verkaufen. Ab diesem Zeitpunkt gab es weitere Eigentümer. Bis 1945 war das Anwesen im Besitz der Familie Kawohl und ihrem Schwiegersohn Gustav Lindenau.

1795 entstand unweit der Gutsanlage eine Ziegelei.

Das im 19. Jahrhundert im klassizistischen Stil erbaute Herrenhaus, dessen Bauherr Hermann Adolf Pezenburg war, wurde eingeschossig errichtet, mit einem Satteldach gedeckt und später durch einen Eckturm und einem Anbau L-förmig erweitert. Heute zeigt sich das einstige Herrenhaus als Ruine.

Den Fenstern und Türen bereits beraubt, stürzten vor einigen Jahren das Dach und ein Großteil des Mauerwerks ein. Der Turm und einzelne der nur noch wenigen Außenmauern sind notdürftig vor weiterem Verfall gesichert. An der Vorderfassade befand sich ein Risalit mit Pilasterdekor, von dem ein Teil dem Verfall bisher noch standhielt.

1945 wurde die Gutsanlage geplündert und teilweise zerstört. Vom im 19. Jahrhundert angelegten Park sind wenige Bäume und vom alten Wirtschaftshof zwei Gebäude erhalten geblieben. Während der Hof genutzt wird, lässt der Pächter das die Ruine des Herrenhauses umgebende Grundstück verwildern. Zwischen den wuchernden Pflanzen liegen einige alte schwarze und weiße Bodenfliesen, auf deren Rückseite der Markenname „Villeroy und Boch Mettlach“ steht.

1945 übernahm ein staatlicher Landwirtschaftsbetrieb die einstige Gutsanlage. Seit 1993, dem Jahr der Auflösung des Betriebes, ist das Anwesen Eigentum der Staatlichen Agentur für Landwirtschaftliche Immobilien. (Stand 8/2022)


Letzter Besitzer vor 1945: Gustav Lindenau und Familie Kawohl (Schwiegereltern)


5 km östlich von Osterode (Ostróda)

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