Polenzhof (Połęcze)

Die Geschichte des einstigen Ritterguts Polenzhof begann im Jahre 1385. Friedrich von Egloffstein, Komtur zu Balga, verschrieb in jenem Jahr Peter Polen (Polan), einem Grundbesitzer der Gegend, das Recht auf freie Fischerei im Oberteich bei Bartenstein. Der nach dem Namen des ersten Besitzers benannt Ort erhielt 1492 seinen endgültigen Namen Polenzhof (auch Polenshof). In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts gelangte das Gut in die Hände einer Familie Reimann, 1570 folgte Georg von Schlubhut. Sebastian von Perbant verkaufte das Anwesen 1641 an die Stadt Bartenstein, nachdem er es erst ein Jahr zuvor erworben hatte. Friedrich Schimmelpfennig kaufte 1686 von der Stadt das Rittergut, das bis 1760 seiner Familie gehörte. Im folgenden Jahrhundert wechselten mehrfach die Besitzer, zu denen unter anderem ein Lieutnant von Mayer und ein Herr Rost gehörten. Im Jahr 1889 war das Gut 279 Hektar groß. Zu dieser Zeit oder etwas später besaß William von Koch das Anwesen. Dieser fand noch 1907 als Besitzer vom Polenzhof Erwähnung. Später wurde das Gut parzelliert. 1932 war Amelius Schulz Eigentümer des nun 28 Hektar kleinen Restguts, das bis 1945 im Besitz seiner Familie blieb.

Das ehemalige Gutshaus wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als eingeschossiger Bau auf einem länglichen Rechtecksgrundriss  errichtet. Das Gebäude war mit einem Krüppelwalmdach gedeckt. Das Haus überstand den Zweiten Weltkrieg und die folgenden Jahrzehnte. Ab 1990 fiel es nach und nach blinder Zerstörungswut zum Opfer. So wurden unter anderem Holzbalken entfernt, um diese als Brennholz zu nutzen. Das Gebäude, das Eigentum der Gemeinde war, brannte Ende April 2011 ab. Übrig blieb nur eine Ruine.

Der Brand zerstörte nicht nur das Gutshaus. Er vernichtete damit gleichzeitig das einzige aller Gebäude der gesamten Rittergutsanlage, das bis dahin die Zeiten überstanden hat. Gut Polenzhof ist nur noch Erinnerung. (Stand 7/2023)

Letzter Besitzer vor 1945: Familie Schulz

3 km südlich von Bartenstein (Bartoszyce)