Skandlack (Skandławki)

Ehemaliger Landkreis: Rastenburg – Heutiger Kreis (Powiat): Kętrzyn

‍Vorderfassade

Das einstige Landgut Skandlack, gegründet im 17. oder 18. Jahrhundert, liegt etwa sieben Kilometer von der Grenze zu Nordostpreußen (heutige russische Exklave Kaliningrad) entfernt. Während sich der rechteckig angelegte Wirtschaftshof südlich des Herrenhauses befindet, erstreckt sich der Park nordwestlich vom Gebäude. Zum Gut gehörte eine Ziegelei. Die letzte Besitzerin, die den Hof bis 1945 bewirtschaftete, spezialisierte sich auf die Zucht von Arbeitspferden, die auch für militärische Zwecke bestimmt waren. Außerdem wurden Rinder gehalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm ein staatlicher Landwirtschaftsbetrieb die Gutsanlage, der in den Räumlichkeiten des Herrenhauses Büros, Wohnungen der Angestellten und einen Kulturklub einrichtete.

1844 wurde das eingeschossige Herrenhaus nach Plänen von Leo von Klenze, einem der bekanntesten deutschen Architekten des Klassizismus, auf einem rechteckigen Grundriss errichtet. Es ist ein Bau mit zwei symmetrischen, seitlich angeordneten zweistöckigen Risaliten an beiden Längsseiten, gedeckt mit einem Satteldach. An den verputzten Fassaden befinden sich neben den farblich hervorgehobenen klassizistischen Architekturdetails interessante Dekorelemente. Den Haupteingang des Hauses betont ein Portikus mit vier Pfeilern, der von einem Dreiecksgiebel abgeschlossen wird. Von der überdachten Veranda geht es über eine Treppe in den Park mit dem in der Sichtachse gelegenen Teich. Der Sockel des höhergelegenen Kellers ist aus Natursteinen. Der Anbau an der südlichen Giebelwand diente einst als Orangerie.

An den Außenwänden des Herrenhauses bröckelt der Putz, an den Fassadendekoren zeigen sich Beschädigungen. Die Farbe blättert von den Wänden. Das Dach ist neu eingedeckt. Außentüren und Sprossenfenster sind noch original erhalten. Während die Türen die Zeit relativ gut überstanden haben, fehlen von einigen der Kastenfenster die Flügel, sodass diese Öffnungen provisorisch mit Folien oder Sperrholzplatten verschlossen wurden. Die Umgebung des Herrenhauses präsentiert sich etwas verwildert. Einige Wirtschaftsgebäude des alten Hofes existieren noch und werden weiterhin genutzt.

Das Haus ist privates Eigentum. (Stand 7/2018)


Letzter Besitzer vor 1945: Gertrud Siegfried


25 km nördlich von Rastenburg (Kętrzyn)

25 km nordwestlich von Angerburg (Węgorzewo)

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