Ehemaliger Landkreis: Johannisburg – Heutiger Kreis (Powiat): Pisz
Das einstige Gut Trockenhorn liegt auf der Landenge zwischen dem Spirdingsee (Jezioro Śniardwy) und dem Tuchlinner See (Jezioro Tuchlin). Das große Einzelgehöft, das ursprünglich zum Dorf Dziubiellen gehörte, trug bis Ende Juli 1866 den Namen Abbau Danielczyk (Danielczig). Mit seiner Eigenständigkeit erhielt das Anwesen auf Antrag des Besitzers ab dem 1. August 1866 den Namen Trockenhorn. 1907 findet Otto Danielzig (Danielczyk) als Besitzer des damals 200 Hektar großen Anwesens Erwähnung. Bis 1945 war die Familie des zu diesem Zeitpunkt bereits verstorbenen Albert Perl Eigentümer des auf 135 Hektar verkleinerten Guts. Zu Zeiten Albert Perls existierte eine Brennerei.
Das ehemalige Gutshaus wurde um 1900 auf einem rechteckigen Grundriss errichtet. Ein Satteldach deckt das eingeschossige Kniestockhaus. Zum Haupteingang führt eine breite Treppe. Zwei massive Rundsäulen stützen den Vorbau, auf dem ein dreieckiges Giebeldach ruht. Im Giebelfeld sind Reste einer Wappenkartusche erhalten. Am Nordgiebel des Hauses befindet sich ein massiver Anbau mit Pultdach und einer Treppe zum einstigen Wirtschaftshof. Von einer kleinen Holzveranda geht es über eine seitliche Treppe in das vor dem Anbau liegende Gärtchen. An der südlichen Giebelseite befindet sich der Zugang zum hochangelegten Keller. Die Fassade ist schlicht, der Sockel aus Natursteinen.
Das Gebäude ist in einigermaßen guten baulichen Zustand. Erhalten geblieben ist die zweiflügelige, mit Schnitzereien verzierte Originaleingangstür. Im Erdgeschoss wurden die meisten der alten Holzdoppelfenster durch Kunststofffenster ersetzt, einige der Fensteröffnungen im Kniestockbereich zugemauert. Das Dach ist mit Wellplatten gedeckt, die Dachentwässerung überwiegend intakt. Teilweise blättert der Putz von den Wänden.
Das einstige Gutshaus diente in den letzten Jahren als Sitz des Dorfrates.
Auf dem ehemaligen Gutsgelände steht ein Hotel, dessen unmittelbares Umfeld ordentlich ist. Das weitere Areal des Hofes, der noch landwirtschaftlich genutzt wird, wirkt ungepflegt und vernachlässigt. Einige der noch erhalten gebliebenen Wirtschaftsgebäude sind teilweise vermüllt und in keinem guten Zustand. In einzelnen Ställen wird Vieh gehalten. (Stand 7/2023)
Letzter Besitzer vor 1945: Familie Perl
18 km westlich von Arys (Orzysz)